Ein Derby der unterschiedlichen Vorzeichen

Bild: Fabian Nickel, der Derbyheld im letzten Duell gegen den FC Schattdorf

Altdorf trifft am kommenden Samstag im grossen Urner Derby auf den Rivalen FC Schattdorf. So klar wie dieses Mal war die Ausgangslage schon lange nicht mehr.

 

Eigentlich ist klar, wer am kommenden Samstag auf der Schützenmatte die Partie für sich entscheiden sollte. Es stehen sich zwei Teams gegenüber, die für verschiedene Ziele kämpfen. Auf der einen Seite stehen die zurzeit eher gebeutelten Altdorfer, die am vergangenen Samstag bereits die dritte Niederlage im vierten Spiel der Rückrunde hinnehmen mussten. Auf der anderen Seite steht der souveräne Tabellenführer FC Schattdorf, der nach dem Abstieg in der letzten Saison Anspruch auf den Wiederaufstieg hegt. Mit 37 Punkten aus 17 Spielen sind die rot/schwarzen damit auf einem guten Weg. Zurzeit beträgt der Vorsprung auf den drittplatzierten SC Goldau fünf Punkte. Die Mannschaft von Trainergespann Tom Zberg, Jonas Enz und Reto Infanger überzeugt dabei vor allem mit einer wirbligen und beinahe unberechenbaren Offensive. Mit 39 Treffern stellt der Kantonsrivale vom FC Altdorf die mit Abstand beste Offensive. Die Tabellenkonstellation und der bisherige Saisonverlauf von Schattdorf sprechen also eindeutig für den Absteiger aus der 2. Liga interregional. Zudem es ist nicht nur so, dass es bei den Schattdorfern ideal läuft. Altdorf seinerseits kam in dieser Rückrunde noch gar nicht auf Touren. 3:9 beträgt das Torverhältnis in der Rückrunde. Schnell ist also gefunden, wo Altdorf im Derby mit Verbesserungen ansetzen muss - in der Defensive. Speziell eben weil der FC Schattdorf stets für einen Treffer gut ist.

 

Altdorf schreitet als Derbysieger zur Partie

 

Zwar zeigen die beschriebenen Zahlen auf, dass der FC Schattdorf als klarer Favorit in die Partie geht. Unmöglich ist im Fussball aber nichts. Diese Fussballphrase kennen alle. In diesem Falle trifft dieser Mutmacher für Altdorf aber zu. Denn gelb/schwarz geht nicht gänzlich ohne Selbstvertrauen in die Partie. Die Hauptörtler werden nämlich als Derbysieger auf den Platz treten. Das Hinspiel auf dem Sportplatz Grüner Wald entschied die Palatucci/Fedier-Elf nämlich für sich. In einem bis zum Schluss spannenden Duell entschied Fabian Nickel mit dem Schlusspfiff durch ein Solo die Partie mit seinem Treffer zum 2:1. Diese Emotionen und das Wissen, dass Altdorf gegen die besten Teams aus der Liga bestehen kann, gilt es in die Partie mitzunehmen. Dass der FC Schattdorf nicht unüberwindbar ist, haben in der Rückrunde auch schon andere Mannschaften gezeigt. Denn für die rot/schwarzen verlief die Frühlingsrunde bisher auch noch nicht wirklich nach ihrem Gusto. Zwar verloren die Schattdorfer keines ihrer vier Startspiele, andererseits konnten sie nur eines für sich entscheiden. Gegen Willisau, Goldau und Entlebuch gelang dem FCS jeweils nur ein Unentschieden. Einzig am letzten Wochenende fuhren die Urner einen Sieg ein. Jedoch war auch dieses Spiel äusserst eng. Gegen den Luzerner SC zitterten die Akteure um Captain Patrik Stampfli bis zum Schluss. Nach dem Abpfiff stand ein knappes 2-1 auf der Anzeigetafel.

 

Altdorf braucht die Energie auf dem heimischen Rasen

Die Hauptörtler brauchen einen energetischen und überzeugten Auftritt auf der Schützenmatte. Auf diesem Platz kann Altdorf gegen jeden Gegner bestehen. Dies haben die Urner gegen die Aufstiegskandidaten Goldau und Willisau bereits in der Hinrunde bewiesen. Nun soll auch der dritte Aufstiegsfavorit ins Taumeln gelangen, wenn auf dem Altdorfer Sportplatz angepfiffen wird. Dafür muss Altdorf aber dringend die nötige Energie aufbringen. Denn es geht nicht nur um einen prestigeträchtigen Derbysieg. Viel wichtiger ist, dass die Urner Punkte auf ihr Konto scheffeln können, um am Ende der Saison nicht abzusteigen. Schattdorf dagegen will die Verfolger Goldau und Willisau weiter auf Distanz halten. Wenn sich die Schattdorfer am Ende der Saison auf einem der ersten beiden Ränge platzieren können, berechtigt sie dies für einen Platz in den Aufstiegsspielen für die 2. Liga interregional. Zwei völlig unterschiedliche Ziele also. Wer diesem Ziel etwas näherkommen wird, erfahren die Zuschauer und Zuschauerinnen am nächsten Samstag um 16:00 Uhr auf der Altdorfer Schützenmatte.

Autor: Jamin Schürpf

FC Altdorf